Heute ist der erste Tag der berühmten Ragatta, die zu Ehren des spanischen Königs "copa del rey" benannt wurde. Noch kämpfen die über 40 Segelschiffe in der Bucht von Palma um ihre Plazierung. Seit 25 Jahren gibt es die berühmte und wichtigste Segelregatta im Mittelmeer. Auch für Nichtsegler, die Ragattaberichte mit Bezeichnungen wie X-35 oder IRC wenig interessieren dürften, ist so eine Regatta ein Spektakel. Vor allem, wenn man mitten drin ist. Denn was vom Land so geordnet aussieht entpuppt sich von der Nähe als totales Chaos mitten auf hoher See. Lange vor dem Start kreuzen die stolzen Segler in einem für Laien heilosen Durcheinander durch die Wellen, um sich, sollte es dann mal los gehen, den perfekten Startplatz zu sichern. Dazwischen flitzen all die großen und kleinen Boote umher, die mit dabei sein wollen und die vor allem eines wollen, nämlich den König und den Prinzen sehen oder wenn nicht diese, dann doch das eine oder andere bekannte Gesicht. Ganz dicht ran wollen vor allem die Herren mit den großen Objektiven, denn das beste Foto mit dem berühmtesten Gesicht wird gut bezahlt. Entsprechend abenteuerlich ist die Fahrt auf einem der Schiffe, deren Kapitän den Befehlen der Herren mit den großen Objektiven nachkommt, die sich einleuchtend anhören; "so dicht ran wie möglich, am besten auf 17 Uhr." Weil wir aber auf hoher See sind, alles und vor allem die Boote in Bewegung sind und viele dicht ran wollen, mutiert das ganze zu einem Abenteuer, das nass auszugehen droht. Aber ein Kapitän wäre nicht ein Kapitän, wenn er das nicht unter Kontrolle hätte. Ein kurzes Aufheulen des Motors und ein scharfes Abdrehen rettet das kleine Boot vor dem Überfahrenwerden und zwei Segelyachten vor unhübschen Beulen.